17.03.2015

Saint Patrick’s Day

Nachdem wir alle anderen US-amerikanischen Feiertage verpassen werden, mussten wir uns natürlich die berühmte New Yorker St. Patrick’s Parade anschauen.
Ein paar Tage zuvor hatte mir Anke, eine Deutsche, die ebenfalls im Zürcher Land wohnt und deren Mann gerade vom New Yorker Google-Büro aus arbeitet, geschrieben, ob ich nicht Lust hätte, dass wir zusammen hingehen (wir hatten uns in unserer zweiten New-York-Woche schon einmal auf einen Lunch getroffen). Uli war natürlich ebenfalls mit dabei, ihn trafen wir in der Nähe der St. Patrick’s Cathedral, und kurz später gesellte sich auch Ankes Mann Bodo zu uns.

Die Parade an sich erinnerte mehr an eine Militärparade, denn der Grossteil der Teilnehmenden bestand aus Polizisten und Feuerwehrmännern – teilweise dudelsackisch musizierend. Gegen Letztere habe ich rein gar nichts einzuwenden, neben ihrer meist sehr guten Figur, die man teils auch durch die Uniform erkennt (hihi) machen sie einen Wahnsinnsjob hier in der Stadt. Alle anderen Berufsfeuerwehrleute tun das natürlich auch, aber hey – wer sich hier durch den Verkehr voll von Idioten kämpfen muss, verdient eigentlich jeden Tag einen Orden. Ihr müsstet Euch mal anschauen, wie vollkommen bekloppt sich hier die Autofahrer verhalten, wenn ein Tatütata-Auto welcher Art auch immer ankommt. Rechts oder links ranfahren (bei den vielen Einbahnstrassen hier ja auch echt schwierig ...)? Pustekuchen. Die Kreuzung freimachen? Warum sollte ich? Und mal eben noch schnell vor Krankenwagen und Co. abbiegen, als Passant mitten auf der Strasse VOR dem Krankenwagen stehen bleiben – warum denn nicht? Es ist wirklich unglaublich ...

Aber ich schweife ab.
Wie gesagt: Feuerwehrmänner – immer gern, nur die Heerscharen an Polizisten, teilweise im Pulk mit gefühlt 1000 US-Flaggen, muss das wirklich sein? Irgendwie scheinen sie hier den Grund für die Parade etwas misszuverstehen ... Und auch die «England get out of Ireland»-Banner fanden wir äusserst dämlich, denn wer von den Umzüglern ist davon betroffen? Wer von den Irischstämmigen war denn überhaupt schon mal in Irland und wer von ihnen kennt die Lage genau?
Amis – Hauptsache mal einmischen und die Meinung kundtun, ohne nachzudenken, hmpf ...
Was uns ebenfalls aufgefallen ist, war die äusserst grosse Mehrheit an weisshäutigen Feuerwehr- und Polizeivertretern bei der Parade sowie die durchweg ernsten Gesichter der musizierenden Kids, die mitgelaufen sind.
Ach ja, und das mit dem Kamellenwerfen müssen die Amis auch noch lernen. ;)

Polizisten mit Humor –
wie aus einer Comedy-Serie entsprungen

Grusig ...

Dudelsäcke \o/

Kurzum: Die Parade war nicht ganz so das, was wir erwartet hatten, und hatte einen recht eigenartigen Beigeschmack. Interessant wäre, ob das bei allen Paraden hier so ist.

Im Anschluss suchten wir auf dem Rückweg noch ein Pub, genehmigten uns einen kleinen Lunch und ein Smithwick’s, bevor wir uns auf den Nachhauseweg machten.

Empire State Building in Grün – ein Lichtblick :)

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