Schweizer Franken: Die Allgäu-Orient-Rallye

Wo soll ich anfangen ... Fast drei Monate sind wir nun wieder zurück von unserem Abenteuer, und es kommt einem vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass wir in unseren 20 Jahre alten (herrlichen, unvergleichlichen, auch mal zickigen bzw. anspruchsvollen) Kisten die Adriaküste entlanggefahren sind, in Istanbul auf dem Platz vor der Blauen Moschee gecampt haben, in diversen türkischen Kfz-Werkstätten Tee getrunken (und mehrmals gebangt) haben, während unsere Autos repariert wurden, das landschaftlich wunderschöne anatolische Hinterland genossen haben, uns in Israel am tiefsten Punkt der Erde im Toten Meer haben treiben lassen, durch die jordanische Wüste gedüst sind und die bunte Unterwasserwelt des Roten Meeres bewundert haben.

Wenn ich über alles berichten würde, was wir erlebt und gesehen haben, würde ich wahrscheinlich in ein paar Wochen noch hier sitzen. Würde ich all die Bilder, die wir unterwegs geschossen haben, hier reinstellen, würde ich beim Hochladen wahrscheinlich einen Internet-Totalausfall verursachen.
Daher gibt es nur eine sehr, sehr kleine Auswahl von allem, also weder langen Bericht noch Fotos en masse. Dafür aber eine kleine Lobrede auf unser Team – das beste Team der Welt :)

Wenn Ihr dennoch unser etwas verrücktes Tagebuch lesen möchtet, findet Ihr es hier.

Ich denke, beim Lesen unseres Tagesbuchs erkennt man recht schnell, wie es in unserem Team so zuging. Wir hatten ein paar Extremsituationen, doch die haben wir besser gemeistert als die meisten (wenn nicht gar alle) anderen Teams, die Ähnliches erlebt haben. Wahrscheinlich lag das daran, dass wir weder mit dem langjährigen Nachbarn noch mit dem besten Freund unterwegs waren, sondern ein so bunt geschmischter Haufen waren. Wohlgemerkt gab es keinen in unserem Team, der alle anderen Teammitglieder beim Start in Oberstaufen wirklich kannte – das einzige Teamtreffen gab es ein paar Wochen vor der Rallye, und da das bei der allgemeinen Teampräsentation war, konnten wir uns dabei auch nicht wirklich kennenlernen, sondern lediglich ein klein wenig beschnuppern.
Drei von uns waren vor drei Jahren schon einmal bei der AOR dabei (im selben Team), einer von ihnen brachte einen guten Kumpel mit, und dann waren da noch Uli und ich. Auch vom Alter her liegen wir relativ weit auseinander – was eventuell bei anderen Teams Probleme gemacht hat: Unser Jüngster wurde während der Rallye süsse 25, unser «Papa» ist Baujahr 1960. Doch dass das Alter und eigentlich auch alles andere bei uns so rein gar keine Rolle gespielt hat, war schon vor dem Rallyestart klar – auch wenn wir recht schnell die typische Rollenverteilung mit Papa, Mama und den vier Kids hatten :)
So kam es dann auch, dass wir nach unserem Zieleinlauf (leider nur mit zwei der ursprünglich drei Autos) in Jordanien noch ein paar Tage Familienurlaub machten, um uns Petra und das Rote Meer etwas genauer anzuschauen. Selbst ohne Rallye, Roadbook und Zeitdruck änderte sich nichts an unserer Teamdynamik, was ich ja fast schon etwas befürchtet hatte.
Und auch nach unserer Rückkehr in die Realität ist der Kontakt nicht abgebrochen – im Gegenteil: Bei unserer Hochzeit im Juli gab es bereits das erste gemeinsame Treffen, Uli und ich besuchten eine Woche später im Zuge meiner alljährlichen Geburitöfflitour Flo und Waudl im Allgäu, und an meinem Geburtstag feierte Flo hier in Zürich mit uns.

Ich hoffe, dass unsere kleine Rallyefamilie lange bzw. immer bestehen bleibt und wir zusammen noch einige schöne Autoabenteuer bestreiten – ob im Zuge einer offiziellen Rallye oder bei einer selbstorganisierten Tour wohin auch immer; denn wenn das Team passt, ist das Ziel vollkommen egal :)