15.09.2012

Zwei Jahre Schweiz

Schon wieder ist ein Jahr rum – unglaublich, wie die Zeit verfliegt, aber auch ein schöner Grund, unser zweites Jahr in der Schweiz kurz Revue passieren zu lassen.

In den vergangenen zwölf Monaten sind wir wieder viel herumgereist – neben unserem unglaublich fantastischen Japan-Australien-Reisli waren wir ausserhalb der Schweiz zusammen in Berlin, Brüssel, München, Wien, Bratislava und Mailand (und Uli noch an so manch anderen Orten). So schön diese Reisen auch jede für sich waren, viel wichtiger ists natürlich, wie es uns hier bei den Eidgenossen ergeht und was wir mit bzw. bei ihnen so alles erleb(t)en.

Zum langsamen Herantasten fange ich mal mit Netball an. Auf der Suche nach einer neuen sportlichen Betätigung brachte mich Joh auf diesen mir bis dato gänzlich unbekannten Sport. Ich habe sofort Blut geleckt und nach einem guten halben Jahr sogar den Preis als beste Nachwuchsspielerin bekommen \o/ Ab dem Herbst standen auch die ersten Turniere an: zwei in Lausanne und eins in Zürich.

Ein Teil des Vereins beim Turnier in Lausanne –
in unseren tollen neuen Trikots :)

Meine zweite neue grosse Liebe, seit wir in der Schweiz leben, ist ganz klar Paulchen, mein Töffli. 13 Jahre Abstinenz waren eindeutig genug und Beats Berichte von seinem Töffreisli waren nicht ganz unschuldig daran, dass im Sommer 2011 feststand: Ein Motorrad muss her! Seit Herbst 2011 ist Paulchen nun auch in der Schweiz und seither haben wir beide (mal allein, mal mit netter Gesellschaft) die Umgebung auf zwei Rädern erforscht. Die Höhepunkte sind ganz klar mein erster richtiger Pass bei der Klausenpasstour mit Beat sowie mein Geburiausflug mit Uli, Beat, Alain und Edje. Dank des relativ trockenen Spätherbsts waren wir bis Ende November unterwegs – und gleich an Neujahr gabs die erste Runde für 2012 :)
Leider kann ich Paulchen nicht in die Schweiz importieren (bzw. es ist schlicht und einfach zu teuer, weil sein Typ nie in der Schweiz verkauft wurde und daher allerlei Papiere und Nachweise organisiert werden müssten), darum kommt er bald wieder zurück nach Deutschland. Aber nachdems ohne Töff nicht mehr geht, bekam Paulchen vor Kurzem einen «kleinen» Bruder.

Mit Paulchen auf dem Klausenpass

Geburiausflug

Unsere Skikenntnisse haben wir im Winter auch wieder ein bisschen erweitert. Zwar haben wir es nur dreimal auf die Piste geschafft, aber ist ja schliesslich besser als nichts :) Und wir haben ein neues Skigebiet entdeckt: das familiäre Brunni-Alpthal, wo wir unsere ersten «Tiefschnee»-Erlebnisse hatten – ein Traum!

Neben Netball und dem bisschen Skifahren habe ich auch wieder mit dem Joggen begonnen. Und da das beim dritten Anlauf nun endlich einigermassen klappt und sogar Spass macht, bin ich mit unserer Netballmannschaft beim SOLA Run mitgelaufen und später zusammen mit Kim und Barbara beim Schweizer Frauenlauf in Bern.

Nach wie vor sind wir begeistert dabei, wann immer sich uns die Gelegenheit bietet, Schweizer Traditionen kennenzulernen. Darum ging es im Dezember zum Küssnachter Klausjagen und im Januar zum Chienbäse-Umzug nach Liestal – zweifellos ein absolutes Highlight!

Chienbäse-Umzug

Im Sommer folgte dann ein Event auf das nächste: Wir bestaunten beim Tag der offenen Baustelle den Gotthard-Basistunnel, wanderten am 1. August auf das Schnebelhorn, den höchsten «Berg» im Kanton Zürich, besuchten mal wieder Bern (diesmal unter ortskundiger Führung durch die Otzens), tanzten auf der Streetparade, nahmen am Limmatschwimmen teil und gingen aufs Zürich Openair. Und wir lernten, was zum perfekten Brötele gehört :)

Brötele an der Sihl

Ich denke, man kann es bereits aus den Zeilen herauslesen: Wir fühlen uns nach wie vor pudelwohl hier, geniessen das Leben, das Land und die Leute, sind so zufrieden mit unseren Jobs wie nie zuvor und vermissen Deutschland – ausser natürlich unsere Familie und unsere «alten» Freunde – in keinster Weise.

Und dass wir uns hier so wohlfühlen, liegt natürlich nicht nur an den tollen Landschaften und Städten, sondern ganz besonders an den Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung. Daher ein riesengrosses Dankeschön an: Biggi und Roman, die besonders mir den Anfang hier so sehr erleichtert haben; Petra, meinen ersten beruflichen Schweizer Kontakt, aus dem ganz schnell eine Frollegin wurde; Beat – einfach für alles, Du bisch de Bescht!; the one and only Alain :); unsere tollen Nachbarn Tin und Alain; meine Textissimos; die vier Otzens; Baba, unsere Schweizer Netballerin :); und Betty, die allerbeste Schwiizerdüütschlehrerin – und noch viel mehr :). Danke euch allen dafür, dass ihr uns so selbstverständlich hier aufgenommen habt! Nicht zu vergessen sind natürlich unsere «Nichtschweizer», die Sahnehäubchen auf unserem Leben hier: meine allerliebste Kim und ihr Niels mit den beiden Luusbuebe :); Joh, der ich nicht nur die Liebe zum Netball zu verdanken habe, und Duncan (und Beanie natürlich!); Audrey, Hugo – und alle anderen Netballmädels und -jungs, ohne die ich ganz sicher nur halb so viel Spass beim Spielen hätte (und die verrückten Regeln wahrscheinlich immer noch nicht kapieren würde).


In diesem Sinne: Auf zu neuen Abenteuern im Lande der Eidgenossen! :)

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