03.10.2015

90 Tage NYC – ein Fazit

Nun ist doch schon eine Weile her, dass wir zurück sind von unserem Big-Apple-Abenteuer – genug Abstand, um ein Resümee zu ziehen über unser Vierteljahr Amiland.

Das Fazit fällt etwas länger aus und ist lediglich von mir (Chriglä) verfasst – nur zur Info. Ulis Fazit gibts bei Interesse persönlich. :)

Das Erste, was uns nach unserer Rückkehr aufgefallen ist: In den ersten Wochen haben uns nur wenige gefragt, wie es denn überhaupt war. Alle wollten nur wissen, ob wir New York bereits vermissen. Das ist uns bisher noch nie passiert. Offenbar denken all unsere Freunde und Bekannten sowie unsere Familie, dass es einem in New York eh nur gefallen kann – und zudem hatte ich ja versucht, jeden Tag zumindest ein Foto auf Facebook zu posten bzw. ab und zu ein Auto-Awesome-Bild auf Google+.
Die Erste, die dann doch mal die Frage der Fragen fragte, war meine Ärztin (die HWS zickt mal wieder – scheint mittlerweile bei mir Standard nach Auslandsaufenthalten zu sein). Alles, was mir daraufhin einfiel, war: «Interessant.» Hm ... Ich hab mich anschliessend selbst gefragt, ob es wirklich «nur» interessant war. Und drum kommt nun auch mein Fazit – zum einen, um selbst noch einmal die Zeit Revue passieren zu lassen, zum anderen, damit wir später alles nachlesen können, wenn uns nach In-Erinnerungen-Schwelgen zumute ist.

Um zur Frage zurückzukommen: War es wirklich «nur» interessant?
Eigentlich nicht, auch wenn es das schon sehr gut beschreibt. Wir haben definitiv viel erlebt, viel gesehen und viel gegessen, und wie es ein Bekannter recht gut ausgedrückt hat: «Es sieht so aus, als hättet ihr das Vierteljahr dort gut genutzt. ;)» Das haben wir definitiv.
Ich glaube, wir sind noch nie in unserem Leben so viel gelaufen – ich muss die genaue Strecke mal spasseshalber ausrechnen. Wir waren fast jeden Tag unterwegs, haben – wie gesagt – verrückte Sachen gegessen, waren in Philly, Atlantic City, in den Hamptons, in Washington, an den Niagarafällen und in den Neuenglandstaaten. Wir haben sechs Wochen lang mitten in Manhattan gewohnt und sechs Wochen in Brooklyn (Park Slope). Wir haben alle fünf «Boroughs» besucht – ja, sogar ich habe mich nach Harlem (was unglaublicherweise noch zu Manhattan gehört) und in die Bronx getraut. Bei meinem ersten Besuch in New York vor fast 16 Jahren war daran leider noch nicht zu denken gewesen ...

Joh hatte mich ein paar Wochen nach unserer Rückkehr gefragt, was denn der schönste Moment für mich gewesen ist, und ich konnte ihr keine Antwort darauf liefern. Wenn ich länger darüber nachdenke, gab es da mehrere tolle Augenblicke: meinen Spaziergang an unserem dritten Tag im Schneesturm durch den Washington Square Park, woraufhin ich mich direkt in den Park verliebte, den ersten Blick von unserer Dachterrasse in Brooklyn auf die erleuchtete Skyline von Manhattan, den Moment, als sie im Observatory des One World Trade Centers die Sicht auf die Stadt unter uns freigaben, den ersten Blick von Top of The Rock aufs Empire State Building oder jedes Mal, als ich vor meinem geliebten Chrysler Building stand und mein Herz einen kleinen Freudenhüpfer machte. Und nicht zu vergessen die Freude, wenn unsere Besucher ankamen – ganz besonders meine Mami, auf die ich so unglaublich stolz bin, dass sie allein zu uns geflogen ist, um unsere letzten zehn Tage New York gemeinsam mit uns zu verbringen. Ich hab beim Fliegen ja schon in Gesellschaft Riesenmuffesausen – und meine Mami hupft einfach so allein in nen A380 und fliegt zu uns. Mit rudimentären Englischkenntnissen. Zum ersten Mal ausserhalb Europas. Zum ersten Mal Langstrecke. Ich kanns immer noch nicht fassen.

Willkommen im Washington Square Park bei Schnee

Aber beginnen wir von vorn.

Dass die Welt ein Dorf ist, erlebte ich einmal wieder vor unserem Hinflug, denn auf der Toilette am Gate traf ich Jess, eine Netball-Kollegin von mir. Sie flog mit der gleichen Maschine nach New York, und so besuchten wir uns im Flieger immer mal wieder für einen kurzen Plausch (und tauschten uns über unsere Flugängste aus), nahmen zusammen ein Taxi vom Flughafen nach Manhattan und verabredeten uns für einen Kaffee am übernächsten Tag – übrigens der Tag, an dem ich mich in den verschneiten Washington Square Park verliebte. Das machte den Start in der grossen (fast) unbekannten Stadt doch um einiges leichter. Auch hatte Kimi den Kontakt zu einer anderen Spooglerin hergestellt, die etwa zur gleichen Zeit mit ihrer Familie in New York weilte. Mit Anke traf ich mich einmal zum Mittagessen, und auch die Saint Patrick’s Parade am 17. März schauten wir uns zusammen an.

Mit dem Bezug unserer ersten Wohnung klappte alles super. Das Apartment stellte sich sogar grösser als erwartet heraus. Dass es laut sein würde, hatten wir bereits in den Airbnb-Kommentaren gelesen, daher hatten wir in weiser Voraussicht ausreichend Ohrenstöpsel dabei. Für Uli sollte das dann auch sechs Wochen lang die alltägliche Schlafroutine sein (Ohrenstöpsel rein – schlafen – Ohrenstöpsel raus), ich hingegen schlief durch den Verkehrslärm in der Nacht wie ein Baby. Wahrscheinlich fühlte ich mich in meine Kindheit an der St 2202 zurückversetzt. Tagsüber nervte der Lärm jedoch teilweise, da alle fünf bis zehn Minuten irgendein Martinshorn (teils in den abstrusesten «Melodien») vorbeifuhr. Um die Ecke hatte es neben einem Spital auch noch eine Feuerwehrwache und eine Polizeistation. Volltreffer also. Noch mehr als das Sirenengeheule an sich nervten jedoch die Autofahrer, aufgrund derer wir den Lärm jeweils teils minutenlang ertragen mussten: Statt einfach eine Gasse zu bilden, was ja eigentlich nicht allzu schwer ist (schliesslich ist in Amiland alles grösser, auch die Strassen), wurden die Rettungsfahrzeuge regelmässig komplett blockiert. Warum auch nicht noch schnell vor der Feuerwehr über die Kreuzung fahren oder gar mittendrin stehen bleiben? Selbst Fussgänger machten bei dem Blödsinn mit. Wäre ich einer der Rettungsfahrer gewesen, ich glaube, ich wäre ständig ausgestiegen, um den Idioten auf der Strasse einfach nur eine zu knallen. Ja, so etwas macht mich aggressiv. Aber so richtig.
Ein weiterer Grund, warum es so laut in der Wohnung war, war die typisch US-amerikanische Bauweise. Mich wundert es nach wie vor, dass diese Stadt überhaupt noch steht. Wir konnten aufgrund der nachträglich in die Fenster eingebauten Klimaanlagen nicht nur bei geschlossenem Fenster durch die Fenster schauen, weil sie natürlich nicht dicht waren, auch zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk konnten wir stellenweise direkt ins Freie blicken. Aber ist egal, die Heizung funktioniert ja. Problem gelöst.
Von der alles andere als massiven und guten Bauweise der älteren (und kleineren) Gebäude der Stadt konnte ich mich dann persönlich überzeugen, als ein paar Strassen entfernt von uns aufgrund einer Gasexplosion drei Häuser abbrannten. Obwohl «abbrennen» vielleicht das falsche Wort ist, denn die Backsteinhäuser hielten dem Wasserstrahl der Feuerwehr nicht stand. Im Live-TV verfolgte ich mit, wie die Backsteine einfach so vom Wasser weggespült wurden. Mein eh schon nicht ganz so grosses Vertrauen in die New Yorker Häuser sank dadurch noch mal beträchtlich. Und der Gasherd, der mir ebenfalls nicht geheuer war, blieb zwei Tage kalt.

So viel zu Bauweise und Verkehr bei uns im East Village.
Ansonsten liess es sich ganz gut aushalten in unserer Ecke. In wenigen Schritten waren wir bei Trader Joe’s, meinem absoluten Lieblingsladen in der Stadt, ein paar Meter weiter war auch schon der Union Square, und lief man zehn Minuten gen Südwesten, lag da auch schon der wunderschöne Washington Square Park. Etwa eine halbe Stunde zu Fuss Richtung Norden befand sich das Empire State Building, und auch das Chrysler Building war nicht viel weiter entfernt.
Und das ist es auch, was ich hier nach wie vor vermisse: Ich hatte immer einen Grund, nach draussen zu gehen und einfach zu laufen. Egal, in welche Richtung ich auch ging – es lag etwas Interessantes am Weg. Überall gab es Neues zu entdecken, und nach einer Weile kannte man sich gut genug aus, ohne auf die Karte schauen zu müssen.
Apropos Karte: Eigentlich bin ich ja ein ziemlicher Internetjunkie, doch nachdem es in den USA nur Komplettpakete fürs Handy gibt, die natürlich verglichen mit den paar Stutz pro Monat für mobile Daten in der Schweiz vollkommen überteuert sind (ab 30 Dollar aufwärts, teils nicht flächendeckend), wagte ich einen dreimonatigen Selbstversuch. Würde ich es schaffen, ohne mobile Daten auszukommen? Und tadaaaa: Es war nicht mal so schwer. Dank Offline-Google-Maps und Open Street Map, die mich nie im Stich liessen (zumindest OsmAnd nie), kam ich wunderbar zurecht. Ab und an lungerte ich zwar vor Starbucks, McDonald’s und Co. herum, wenn ich länger unterwegs war oder kurz von unterwegs aus Uli etwas schreiben wollte, aber es wäre auch ohne gegangen. Die gesparten 90 Dollar wurden dann viel sinnvoller in Essen und Klamotten investiert.

Manhattan: alles in Laufentfernung

Uli wollte unbedingt mal nach Philadelphia fahren, und da die Züge vollkommen überteuert waren, fuhren wir mit dem Mietwagen hin, verbrachten ein Wochenende auf den Spuren der US-amerikanischen Unabhängigkeitsgeschichte und von Edgar A. Poe, machten auf dem Rückweg einen Abstecher nach Atlantic City und assen dort das weltbeste Sub.

Das beste Sub der Welt

Besuch hatten wir in unserem Apartment in Manhattan nur einmal: Ulis Cousine Sandra war eine gute Woche über Ostern bei uns – und wie es sich gehört, machten wir auch einen Familienausflug, in die Hamptons. Da wir damit noch weit vor Saisonbeginn im östlichsten Teil von Long Island waren, war auch noch nichts los, was sich positiv auf die Übernachtungspreise auswirkte (hier zahlt man in guter Lage pro Übernachtung im Sommer gern mal ein paar hundert Dollar – wie gesagt: pro Nacht!!), jedoch negativ auf die Auswahl an geöffneten Restaurants. Ich mags ja recht gern, so richtig in der Nebensaison zu reisen, wenn in den Tourigegenden die Einheimischen überwiegen, Uli fands leider etwas trostlos. Aber das lag bestimmt auch etwas am Wetter. Es blieb zwar einigermassen trocken, aber war doch recht grau. Auf jeden Fall wars schön, mal wieder am Meer zu sein – klar, New York ist auch von Wasser umschlossen, aber so richtig kommt dort das Meergefühl einfach nicht auf.

Drei Franken in den Hamptons

Kurz nach Sandras Abreise waren die sechs Wochen Manhattan auch schon wieder vorbei. Zum einen gab es noch so viele Dinge, die wir eigentlich von unserer Basis mitten in der Stadt aus machen wollten, zum anderen freuten wir uns aber auch auf die Ruhe in Brooklyn. Und ganz besonders freuten sich Ulis Ohren auf sechs stöpselfreie Wochen.
Auch in Brooklyn lief alles wie geschmiert mit unserem Apartment. Wir hatten es bereits kurz nach unserer Ankunft in New York gesehen, denn Karen, unsere Vermieterin, war an dem Tag, als wir umzogen, nicht da, und so verlegten wir die Schlüsselübergabe einfach vor. Da eigentlich Katzen in der Wohnung lebten, putzte ich nach unserem Einzug noch die gröbsten haarigen Hinterlassenschaften der Fellknäuel weg, damit wir unsere neuen vier Wände auch richtig schön geniessen konnten. Das Apartment an sich war schon echt der Hammer: Küche mit Wohn-/Esszimmer, Balkon, Schlafzimmer und Bad im Untergeschoss, offener Arbeitsplatz, Badezimmer und Waschmaschinen-/Tumblerraum in der Zwischenetage und ganz oben noch ein kleines Schlafzimmer inklusive Dachterrasse mit Blick Richtung Manhattan. Mit unserer einzigen Nachbarin teilten wir uns lediglich eine Wand im Bad, es war also superruhig in der Wohnung.

Einfach nur geil ...

Kaum waren wir umgezogen, kamen uns auch schon Kimi und Niels besuchen. Tagsüber zogen die beiden allein um die Häuser, während Uli und ich brav arbeiteten, am Abend unternahmen wir etwas zusammen. Freitags gibts immer freien Eintritt ins MoMA, da mussten Kim und ich natürlich dabei sein – und ich denke, das war nicht unser letzter gemeinsamer Kunstmuseumsbesuch, denn bisher hatte ich mit noch niemandem so viel Spass dabei. :) Nach einer Woche verliessen uns die beiden schon wieder, um Platz für Betty zu machen, die in der folgenden Woche bei uns war. Blöderweise hatte ich mir eine Erkältung eingefangen, und so konnten wir leider nur am Wochenende eine Tour durch die Bronx machen. Die war zwar sehr lustig, aber ich hatte mich schon so darauf gefreut, mit Betty Brooklyn unsicher zu machen und mal so richtig shoppen zu gehen ...

Mit den Heinos auf Coney Island

Ein paar Tagen, nachdem Betty wieder abgedüst ist, gönnten wir uns ein paar Tage Ferien. Auch wenn es vielleicht den Anschein hatte, dass wir bereits in den Ferien waren: Wir waren es definitiv nicht. Unser New Yorker Alltag sollte sich als viel anstrengender herausstellen als unser Schweizer Alltag. Beide arbeiteten wir ganz normal von Montag bis Freitag von morgens bis abends. Ich dachte zwar, dass ich die Nachmittage wahrscheinlich mehr oder weniger frei haben würde, weil dann bei meinen Kunden bereits Abend/Nacht war, doch versorgten die mich brav mit so vielen (Über-Nacht-)Aufträgen, dass ich mir nur sehr selten einmal einen Nachmittag freischaufeln konnte, um mit unserem Besuch etwas zu unternehmen oder Erledigungen zu machen. Und dann kommt das grosse Problem, das man hat, wenn man für begrenzte Zeit in einer aufregenden Stadt lebt: Man bekommt am Abend – so groggy man auch sein mag – ein schlechtes Gewissen, wenn man nicht noch einmal rausgeht und etwas unternimmt. Also machten wir das dann auch häufiger, als wir eigentlich Lust dazu hatten. Aber es gibt halt einfach so viel zu sehen ...
An den Wochenenden erkundeten wir meist zu Fuss Manhattan mit all seinen Ecken und Kanten, 40 000 bis 50 000 Schritte waren da pro Wochenende keine Seltenheit. Daneben mussten wir noch einkaufen, Wäsche waschen, kochen etc.
Aber zurück zu den Ferien: Wir hatten lange überlegt, ob wir Richtung Florida fahren sollten, doch für eine gute Woche war die Strecke einfach zu weit – und fliegen wollten wir nicht, weil auf der Strecke einfach zu viele interessante Dinge lagen. Also entschieden wir uns, einen Roadtrip in die Neuenglandstaaten zu machen. Unser erster Weg führte uns dennoch erst mal in den Süden: nach Washington, wo Ulis ehemaliger Mitbewohner Volker mit seiner Frau Marietta lebt. Tagsüber erkundeten wir die Stadt, am Abend trafen wir uns mit den beiden zum Essen und verbrachten so ein sehr lustiges und interessantes Wochenende in der Hauptstadt. Unser nächster Stopp waren die Niagarafälle. Unterwegs machten wir noch einen Abstecher nach Gettysburg, was ich recht interessant fand, fasziniert war ich jedoch mehr von der wirklich schönen Landschaft rund um das ehemalige Schlachtfeld. Die Niagarafälle besuchten wir natürlich von der kanadischen Seite aus, und wir wollten das Land gar nicht mehr verlassen, denn so nah die USA und Kanada auch beieinanderliegen, so ähnlich sich die Kulturen sind – die Menschen unterscheiden sich dann doch extrem. Aber es half alles nichts, die Küste wartete schliesslich auf uns! Vom Acadia-Nationalpark aus bahnten wir uns unseren Weg wieder zurück gen New York, mit viel Küste und Zwischenstopps in Boston und Providence (auf den Spuren von H. P. Lovecraft). Von dem oft angepriesenen «europäischen Flair» der Neuenglandstaaten konnten wir jedoch leider nichts sehen – es ist eben kurz gesagt: die USA an der Küste. Doch Küste an sich ist ja immer schön. :) Nach zehn Tagen waren wir auch schon wieder zurück in New York, denn am nächsten Tag sollte meine Mami kommen – das Signal, dass unser Grossstadtabenteuer bald vorbei sein würde.

Unterwegs in den Neuenglandstaaten

Für Mamis Besuch hatten wir uns noch ein paar Dinge aufgehoben, die wir eh machen wollten: Freiheitsstatue, Top of the Rock und die Besucherplattform des One World Trade Centers. Eigentlich ist es etwas blöd, gleich auf zwei Hochhäuser hochzufahren, um einen Blick über die Stadt zu werfen, doch Top of the Rock musste ich auf jeden Fall noch sehen (den Blick vom Empire State Building hatte ich bereits vor 16 Jahren mit Tanja genossen), und das Observatory des neuen One World Trade Centers wurde just ein paar Tage vor unserer Heimreise eröffnet. Wir konnten Tickets für den ersten Tag ergattern, also mussten wir einfach gehen. Im Nachhinein betrachtet, sind die beiden Besucherplattformen so unterschiedlich und eigentlich gar nicht miteinander vergleichbar, dass ich wirklich froh bin, auf beide gegangen zu sein. Mit Mami waren wir dann auch noch zweimal am Strand (einmal Rockaways, einmal Coney Island, natürlich inklusive Nathan’s Famous!) und liefen uns die Füsse platt. Einer meiner absoluten Lieblingsmomente war – sorry, Mami, aber das muss ich hier erzählen, weils einfach so einmalig war :) –, als ich mit Mami das erste Mal so richtig durch die Hochhäuserschluchten Manhattans gelaufen bin. Wer meine Mami kennt, weiss, dass es mit ihr nie langweilig wird und man sich mit ihr über alles unterhalten kann. Demnach wird eigentlich durchweg geredet, wenn man mit ihr zusammen ist. Aber nicht so an diesem Nachmittag: Mami war einfach still und schaute nur noch unfassbar nach oben. Genau so einen Moment hatte ich mir gewünscht, wenn meine Mami schon so eine grosse Reise auf sich nahm, um uns zu besuchen. Und er kam mit Pauken und Trompeten, hihi. :)

Coney Island und Nathan’s Famous mit Mami

Wieder zurück in der Schweiz erlebte ich dann etwas, von dem ich dachte, dass es unmöglich ist: Wir landeten, stiegen aus dem Flieger und in die S-Bahn, und ich war ratzfatz zurück in meinem alten Leben. Ich weiss nicht, ob ich es hier erwähnt hatte (aber einigen hatte ich es persönlich erzählt): Nach Australien und ganz besonders nach der Rallye im letzten Jahr hatte ich grosse Probleme, mich hier wieder zurechtzufinden. Es fühlte sich an, als wäre ein Teil von mir irgendwo unterwegs stecken geblieben. Wer mal etwas länger in den Ferien gewesen ist, kennt das Gefühl vielleicht. Und selbst nach Namibia, das ja leider einen leicht negativen Beigeschmack für uns hat, ging es mir so – wenn auch nur ein kleines bisschen. Mit etwa einem Jahr Abstand sehne ich mich sogar wieder nach der unbeschreiblichen Natur dort, nach dem Licht, den Tieren, der afrikanischen Sonne, der unglaublichen Weite. Aber nach einem Vierteljahr USA – nichts. Nada. Nothing. Nüt.
Doch ich denke, das hat auch sein Gutes – und es zeigt mir, dass das Land definitiv nichts für mich ist (auch wenn die Natur atemberaubend ist), ich mich aber in der Schweiz mittlerweile zu Hause fühle. :)

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