18.11.2011

Töfflitouren

Letzte Woche musste Paul zum Mech – das Quietschen der Bremsen machte mir langsam, aber sicher doch Sorgen und das Licht hatte auch wieder zu spinnen begonnen. Von Beat hatte ich den Tipp für einen guten Mech in Winti bekommen und er war so lieb und begleitete mich auch gleich dorthin. Da herrlichstes Herbstwetter war, beschlossen wir nach der Reparatur, noch ein wenig durch die Gegend zu fahren.

Kyburg

Kyburg

Idylle :)

Forchdenkmal

Forchdenkmal

Forchdenkmal

Blick von der Aussichtswarte auf dem Lorenchopf aus
in Richtung Westen – leider hatten wir den Sonnenuntergang
um ein paar Minuten verpasst ...

(Ganz so blau wie auf den Bildern wars übrigens trotz des wolkenlosen Himmels nicht – ich hatte fürs RHCP-Konzert die Settings meiner Kamera am Natel verändert und natürlich vergessen, alles wieder zurückzustellen ...)


Da zu Beginn der Woche der gute Herr Kachelmann ab Mittwoch Sonnenschein vorausgesagt hatte und ich mal wieder den halben Sonntag gearbeitet hatte, nahm ich mir ausnahmsweise den Donnerstag frei, um mit Beat, der ebenfalls Zeit und Lust auf ne Töfflispritztour hatte, eine Runde durch die Zentralschweiz zu drehen.

Zunächst ging es über den Albispass, auf dessen anderer Seite uns ein geniales Panorama empfing:

Während im Tal noch der Nebel herrschte,
hatten wir bereits Sonnenschein pur

Weiter ging es über Sihlbrugg an den Ägerisee. Hier gab es dann auch gleich ein wenig Schweizer Geschichtsunterricht über die Schlacht bei Morgarten, dem ersten Gefecht zwischen Eidgenossen und Habsburgern.

Ägerisee bei Morgarten

Via Sattel und Schwyz, das wir uns unbedingt mal genauer anschauen müssen, fuhren wir weiter an den Vierwaldstättersee.

Vierwaldstättersee bei Ingenbohl/Brunnen

Da die Tellsplatte (bzw. die Tellskapelle) auf unserem Weg lag, wurde auch ihr gleich ein Besuch abgestattet. An den Wänden der Kapelle ist neben Wilhelm Tells berühmtem Apfelschuss, seinem Sprung aus Gesslers Boot und der Ermordung Gesslers noch das wohl wichtigste Schweizer Ereignis dargestellt – der Rütlischwur:


Die Pause nutzten wir dann gleich für ein Tässchen Tee zum Aufwärmen der Finger, denn so warm die Sonnenstrahlen auch noch waren – der Fahrtwind war, besonders auf schattigeren Strecken, doch ganz schön garstig ...

Blick von der Tellsplatte auf den Vierwaldstättersee

Was folgte, war der wohl spannendste Teil unserer Route: der Klausenpass.
Mein erster Gebirgspass mit Paul – uahr! Der Puderzuckerschnee im schattigen unteren Teil des Tals machte meine Aufregung nicht wirklich besser ... doch sobald wir mit zunehmender Höhe aus dem Schatten der Berge fuhren, hatten wir Sonnenschein pur und nur noch auf den Bergspitzen war Schnee zu sehen.
Besonders die Urner Seite des Klausenpasses, von der aus wir den Berg erklommen, hat ein paar haarige Kurven mit Steilwänden zu beiden Seiten – da ist man ganz froh, nur mit dem Töffli unterwegs zu sein und nicht mit nem breiten Auto, besonders, wenn einem eines entgegenkommt. Nachdem es aber unter der Woche war, war glücklicherweise kaum jemand unterwegs und wir hatten mit ein paar Ausnahmen den Pass für uns allein.
Auf der Klausenpasshöhe angekommen hatten wir einen genialen Ausblick: auf der einen Seite schneebedeckte Bergspitzen, auf der anderen herrlichste Weitsicht ins Tal ... und dazu ein überwältigendes Gefühl ... Leider heissts nun sehnsüchtig ein halbes Jahr warten bis zur nächsten Passtour, da viele Pässe meist bis in den späten Frühling hinein gesperrt sind. Liebster Beat, da haste was angestellt ...

We did it :) – Paulchen auf 1948 m ü. M.

Blick von der Klausenpasshöhe in Richtung Westen (Uri)

Blick von kurz hinter der Kuppe in Richtung Osten (Glarus)

Die Fahrt nach unten war dann eher von Serpentinen geprägt – und es wurde ziemlich schnell schattig im Tal.
Eigentlich war geplant, im Anschluss an den Klausenpass via Klöntalersee und Pragelpass über den Sihlsee und Einsiedeln wieder zurückzufahren, doch blöderweise war der Pragelpass bereits gesperrt, was uns etwas verwunderte, da er tiefer als der Klausenpass liegt. Somit mussten wir diese Tour leider auf den Frühling verschieben.
Aber immerhin kam ich dadurch in den Genuss, über das einzige Lichtsignal im Kanton Glarus zu fahren :)

Via Seestrasse gings anschliessend wieder zurück nach Kilchberg. Summa summarum waren wir 7 Stunden unterwegs und legten 218 km zurück.

E geili Töfflitour :)

1 Kommentar:

  1. Grüezi,

    der Klausen-Pass ist neben dem Furka, Glimsel- und St. Berhardino imho der schönste, den ich bisher gefahren bin. Das Wetter hättest Du besser nicht treffen können ... sau geil sag ich dazu.
    Im Sommer kannst Du dann den die große Runde Fahren: Susten-, Gimsel- und Furka-Pass in einer Tour weg ;)
    In der Nähe ist dann noch der Oberalp-Pass, aber den find ich eher langweilig ;)

    Vielleicht noch ein kleiner Tourtipp zu der gefahrenen Strecke:
    Wenn Du eh schon in Schwyz bist einfach noch rechts übers Ibbergeregg hüpfen, dann das Viadukt übern Sihlsee nehmen und übern Etzel dann zurückk an den Züri See; bei so einem Wetter auch sehr hübsch ;)

    hf
    Lapis

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