21.01.2011

FIGUGEGL!

First of all: Happy new year!

Nach einem sehr ruhigen Start ins neue Jahr (hier wird so gut wie nicht gefeuerwerkt) stand vergangenen Sonntag unser erstes gemeinsames Schweizer Käsefondue an.
Meine Lektorenkollegin und ihr Mann, bei denen wir im Oktober zum herbstlichen Hoffest eingeladen waren, kamen zu Besuch, um uns in die Geheimnisse eines Original Chäsfondues einzuweihen. Komplett neu war für mich, dass der Caquelon (Fonduetopf aus Keramik) erst einmal gut mit Knoblauch eingerieben wird. Und so ein gutes Käsefondue kann einiges an Knoblauch vertragen, denn die in dem Käse-Wein-Gemisch durchgezogenen Zehen sind ein Gedicht! Nun, wir haben's zu viert immerhin auf eine Knolle gebracht an diesem Nachmittag ... Nach dem Beknoblauchen wird die geriebene Käsemischung langsam erhitzt und hinzu kommen ein Schlückchen Weißwein (nicht die halbe Buddel, ihr lieben Deutschen!), Maizena (= Maisstärke für die Bindung von Wein und Käse) sowie ein (!!) Stamperl Kirschwasser. Das für die bessere Verdaubarkeit hilfreiche Backpulver hatten wir prompt vergessen – nicht jedoch den Pfeffer und ein wenig Salz. Wenn dann alles drin ist, was reingehört, heißt es rühren, rühren, rühren, rechtzeitig das Rechaud (Stöfchen) anfeuern, die blubbernde Käsemasse schnell draufstellen und losschlemmen.

Meine Skepsis aufgrund der bis zu diesem Sonntag wenigen und viel zu weinhaltigen Käsefondues war vollkommen unbegründet. Was ist dieses eidgenössische "Traditions"essen (gibt's in dieser Form eigentlich erst seit weniger als hundert Jahren) doch für ein Gedicht! Ich kann nun verstehen, warum es hier doch relativ häufig in geselliger Runde genossen wird und einem, sobald es etwas kühler draußen wird, in den Geschäften überall Fonduezubehör über den Weg läuft.

Ein Glück schneit es hier gerade wieder und das Wetter passt ein wenig besser zum Käsefondue als der Sonnenschein und die milden Temperaturen vom Sonntag. Denn es wird Zeit für eine Wiederholung!


Und nun ein paar Impressionen von dem Ereignis:


«Dennis» (rechts) und «Poletto» (links)
(Toll, ausnahmsweise mal den Männern beim Brutzeln zuzuschauen!)



Käse, Brot, Knoblauch und Wein in geselliger Runde – was braucht der Mensch mehr?



Die zweite Runde wurde eingeläutet – diesmal mit Rollentausch am Herd.



Verdrückt haben wir übrigens insgesamt 1 kg Käse, 2,5 Flaschen Wein, 2 große Kümmelbrote, ein paar Stamperl Kirschwasser, 1 Knolle Knoblauch und 2 Birnen.

Vielen lieben Dank noch mal an unsere Vorderalpler für den tollen Nachmittag – und wir freuen uns schon auf die Wiederholung :o)

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