Bei der Rallye hatten wir bereits einen kleinen Vorgeschmack auf Israel bekommen. Doch dank kaputter Autos (Ottokar mitten in Jerusalem und Norberta dann mitten im Nichts) haben wir kaum etwas vom Land sehen können. Und da wir neugierig waren, weil uns das, was wir in den 24 Stunden gesehen hatten, gut gefallen hatte, ging es im November kurzentschlossen nach Israel – raus aus dem spätherbstlichen Schmuddelwetter hinein in die Sonne. Am 16. November buchten wir die Flüge, am 18. gings auch schon los.
Unser erster Eindruck hat sich in den gut zwei Wochen mehr als bestätigt: Israel ist ein unglaublich interessantes, abwechslungsreiches Land mit viel zu entdecken – ein fast schon perfektes Reiseland für uns. Es findet sich viel Gewohntes, man kommt mit Englisch super klar, aber dennoch ist es sehr exotisch, die Menschen und ihre Mentalität könnten nicht mannigfaltiger sein.
Das Land besteht zwar zum Grossteil aus Wüste und trockenen Gebieten, aber dennoch ist auch das Wasser allgegenwärtig – etwas, das wir nicht erwartet hätten. Es lässt sich herrlich wandern, Kultur in den Städten tanken, auf historischen Pfaden wandeln und verdammt gut essen.
Was besonders mich etwas erstaunte, da ich Militär und Co. so rein gar nicht mag (und es mich vor mittlerweile 15 Jahren in Ägypten tierisch genervt hat, dass bei allen Ausflügen immer ein Typ mit Kalaschnikov dabei war, um uns zu "beschützen" ...): Besonders in Jerusalem ist das Militär omnipräsent. Doch es hat mich nicht gestört. Vielleicht, weil es zum Strassenbild gehört, vielleicht, weil die Soldaten recht locker zu sein scheinen, vielleicht, weil sie eine "angenehme Autorität" ausstrahlen (so komisch es auch klingt, aber ich weiss leider nicht, wie ich es anders formulieren soll). Aufgefallen ist mir dieser "lockerere" Eindruck, als wir wieder zurück in Kloten waren und bewaffnetes Personal am Flughafen gesehen haben: Sie wirken im Vergleich zu den Israelis verkrampft, ängstlich und sogar etwas unkontrolliert. Und man befürchtet, dass man bei einem falschen Wort sofort die Knarre am Kopf hat – so krass es klingt, aber das war mein Empfinden. In Jerusalem hingegen, das in der Zeit vor, während und nach unseren Ferien dort von nicht wenigen Messerattacken heimgesucht wurde, liessen sich die Soldaten grinsend mit Touristen ablichten, wirkten ständig ruhig und so, als hätten sie die Lage unter Kontrolle.
Hm, eigentlich wollte ich ja nicht über das israelische Militär philosophieren, sondern von unseren Israel-Ferien berichten ... Und daher kommen nun endlich ein paar Impressionen. :)
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